• • • | E-MAIL | • • • | NEWSLETTER | • • • | PRESSESTELLE | • • • | IMPRESSUM | • • •

EINE SITE DER
HEUPFERD MUSIK
VERLAG GMBH

Übersicht

Das Klingt Gut

Magic Irish

Indian Summer

Magic Southsea

Harfissimo

HAVANA

Song Bücherei

Beatles 1968
G.F. Händel
Inti Illimani

ANTI HITS

Musik der Welt (nicht nur) fürs Radio
Perlen der Songpoesie

Starke Lieder leichter finden.
DER VIELFALT EINE CHANCE!

Ob es wirklich der Weisheit letzter Schluss war, die Formate elektronischer Medien auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gleich zu schalten und ihren Fundus bis auf einen dünnen Bodensatz des immer Gleichen einzudampfen, muss sich erst noch erweisen. Da sind aus guten Gründen jede Menge Zweifel angebracht. Nicht wenige wenden sich jedenfalls mit Grausen ab von aufgeblasener Uniformität und purem Kommerz, das Lager der Weghörer sucht nach Alternativen. Gar nicht auszudenken, es gäbe nur noch Inspirationen zu hören, die zuvor eine strenge Zensur von Marktforschung und Marketing passiert haben. Alles würde sang und klanglos veröden, Kreativität und Phantasie könnten leicht verkümmern. Wer will das schon. Tag ein Tag aus nur Konformität; sowas vergeht auf Dauer.

Deshalb verspricht gerade Vielfalt die nachhaltigsten "Quoten", braucht sich im Zeitalter des Formatradios Radio von Format überhaupt nicht rar zu machen. Und zwar in allen Sparten. Von den pop-orientierten mainstream Laufbändern bis zu den Spezialprogrammen, das Potential an Variationen und Möglichkeiten der Musik der Welt ist bekanntlich schier unerschöpflich.

Unsere Antihits-Playlist soll in diesem Kontext Anregungen geben, auf besonders beachtenswerte Einzeltitel aufmerksam machen, Musikredakteuren oder Programmgestaltern die Sendequalitäten dieser Werke ans Herz (!) legen, Neugier erwecken und Überhörer zum wieder Hinhören ermutigen. Und allen, die gute Songs zu schätzen wissen, als ergiebige Fundgrube dienen.


Toptipp
Kleines Korn mit grosser Wirkung
SHARON BURCH - CORN SONG

Seit Jahrtausenden wird Mais gezüchtet und bildet in vielen Regionen des amerikanischen Kontinents eine wichtige Grundlage für die Ernährung der Menschen. Daran hat sich bis heute so gut wie Nichts gändert. Und seit der Kolonisierung Amerikas durch das "alte Europa" ist diese Kulturpflanze auf der ganzen Welt verbreitet und aus der globalen Agrarproduktion nicht mehr wegzudenken. Angesichts schrumpfender Erdölreserven glaubt mittlerweile sogar die Kraftstoffindustrie, unseren Ressourcenhunger mit Pflanzen wie den Mais lindern zu können. Kein Wunder also, wenn auch grosse Gen-Konzerne zugreifen um solche (Schlüssel-) Pflanzen mit allerlei dubiosen Heilsversprechen unter ihre Kontrolle zu bringen. Nicht allein indigene Völker laufen Gefahr, Sortenvielfalt und Nutzungsrechte einzubüssen. Da schleicht sich eine weitere Enteignung ein und braut sich eine neue Supermacht zusammen. Mithin gibt es reichlich gute Gründe, die Verbindung von Mais und Mensch zu besingen. Genau so, wie es der Navajo Sharon Burch mit ihrem Mais-Lied so trefflich gelingt. Sie hat sich in der zeitgenössischen Musikszene der Nordamerikanischen Indianer als Singer-Songwriter einen Namen gemacht und ist mit diesem Song auch in der Musik-Anthologie "Indian Summer Sounds" vertreten. MEHR .

Türkisch-Deutsche Inspirationen
CAN TUFAN - GE
ÇTI DOST KERVANI
Überall ist jetzt von Integration die Rede. Doch unklar bleibt, in was überhaupt und jeder meint etwas anderes. Ob Assimilation, Anpassung, Sprache oder Fuss fassen, besser (über-) leben oder einfach nur Glückssuche, nichts passt so richtig zusammen. Die Verwirrung ist allgemein. Und immer noch und allen bösen Erfahrungen zum Trotz schimmern völkische Ressentiments durch, die skrupellos um vermeintlicher Macht willen geschürt werden. Da braucht es starke Gegenkräfte, um eine produktive Balance zu finden, und die entfalten sich bekanntlich am Besten durch persönliche Beziehungen. Wie im Falle des türkisch-zypriotischen Sängers Can Tufan und des deutschen Konzertgritarristen Andreas Lieberg mit ihren türkisch-deutschen Inspirationen. Eine enge Kopplung des reichen vorderasiatischen Erbes mit klassischer europäischer Gitarrenkultur bereiten einen fruchtbaren Boden und machen die Geschichte spannend. Auf türkische, auf europäische Art: Alla Turca, Alla Franga. So entsteht etwas Neues, so geht "Integration". MEHR .

Migration & Musik
DOLORES KEANE - SLIABH GALLION BRAES

Lange Zeit waren Europäer zur Auswanderung gezwungen und haben die grossen Kolonialmächte in Folge der Industrialisierung ihren Bevölkerungsüberschuss in die weite Welt geschickt. Überwiegend nach Amerika, dem ach so gelobten Land, wo das Brot vorgeblich an den Bäumen wächst und einfach nur gepflückt werden braucht. (E-)Migration ist also auch eine europäische Erfahrung, gerade die Iren können manches Lied davon singen. Nicht allein dank ihrer katholisch-konformen Geburtenrate war die Grüne Insel ein typisches Auswandererland, seit Ende des letzten Jahrhunderts ist es umgekehrt. Heute zieht der keltische Tiger die Menschen von weither an, ist in der traditionesreichen Gesellschaft die Migrationserfahrung noch sehr präsent und in kollektiver Erinnerung. Gut zu hören bei diesem klassischen Auswandererlied in einer höchst artifiziellen Interpretation der irischen Folk-Diva Dolores Keane. MEHR .

"Stille" Helden
ANDY IRVINE - RAOUL WALLENBERG

Man nennt sie "stille Helden". Gemeint sind Menschen, die alles wagen, darüber aber kein Aufhebens machen strikt ihrem Gewissen folgen. Einer davon war der schwedische Weltbürger Raoul Wallenberg. Der wurde 1912 in Stockholm geboren, studierte Jura in Frankreich, Architektur in Michigan, USA und absolvierte eine Banklehre in Haifa. Ausgestattet mit einem schwedischen Diplomatenpass und Spendengeldern reiste er im Juli 1944 nach Budapest, um sich dort für die bedrohten Juden einzusetzen. Denn angesichts der sich nähernden Front hatten deutsche SS und ungarische Pfeilkreuzler damit begonnen, die jüdische Bevölkerung zusammen zu treiben und zur Vernichtung in die KZs zu transportieren. Wallenberg eröffnete Schutzhäuser mit exterritorialem Status, stellte unzählige Schutzpässe aus, tat alles in seiner Macht stehende, um Verfolgte aus den Naziklauen zu befreien und rette mit seinem Engagement zehntausenden Menschen das Leben. Nach der Eroberung von Budapest durch die Rote Armee wurde er im Januar 1945 zusammen mit seinem Mitarbeiter Vilmos Langenfelder von den sowjetischen Militärbehörden verhaftet und nach Moskau verschleppt. Seither gilt er als verschollen. Angeblich soll er 1947 in einem Moskauer Gefängnis verstorben sein. Beweise dafür gibt es nicht. Gerüchten zufolge sei er in einem sibirischen Straflager umgekommen, sein Schicksal ist trotz mehrfacher Untersuchungen bis heute ungeklärt. Mit dieser Ballade möchte der irische Singer-Songwriter Andy Irvine an den "stillen Helden" Raoul Wallenberg erinnern und dessen Lebensleistung würdigen. MEHR .

Globales Empfinden
WIZZ JONES - PLANET WITHOUT A PLAN

In der Tat, mit dem Foto der NASA-Astronauten vom Aufgang des blauen Planeten über dem klaren Mondhorizont geraten alle Identitäten in den Blick. In dieser Hinsicht vielleicht sogar ebenso wegweisend wie die Erkenntnis, dass die Erde weder eine Scheibe ist noch im Zentrum des Universums steht. Das Wissen um die Eigenverantwortlichkeit für den Erhalt natürlicher Lebensgrundlagen und die Potentiale menschlichen Vermögens hat Tradition und fusst auf bitteren Erfahrungen vergangener Zeitalter und Zivilisationen. Alles hing immer mit allem zusammen, doch spätestens seit Beginn des industriellen Zeitalters und einem rasanten Anstieg der Weltbevölkerung mit - abgesehen von Licht und menschlicher Vorstellungskraft - limitierten Ressourcen geht es ums Ganze und sind alle gefragt. Schon vor gut einem halben Jahrhundert begannen Wissenschaftler, sich zu kümmern. In den 70er Jahren des 20. Jhdts. sprach der Club of Rome von den Grenzen des Wachstums, "Global Warming" macht nicht erst jetzt von sich Reden. Und natürlich sind solche epochalen Fragen auch in der Songpoesie längst ein Thema. Zum Beispiel in diesem (Protest-) Song des Londoner Gitarristen Wizz Jones, den er 1980 mit dem renommierten Folkjazz Bassisten Danny Thompson eingespielt hat. MEHR .

Rasante Raffinessen
TIERRA - MARIPOSA

Ein kubanisches Volkslied mit dem Potential eines waschechten Gassenhauers, infiziert von iberischem Lebensgefühl, getragen von einer deutsch-andalusischen Freundschaft und einer großen Liebe zum Flamenco. Damit hat die grenzüberschreitende Gemengelage des Ensembles "Tierra" um den Bildhauer, Sänger, Gitarristen, Poeten und leidenschaftlichen Gastgeber Jorge La Guardia einen veritablen heimlichen Hit gelandet. Jorge stammt aus Granada, lebt lange in Deutschland und gibt der ganzen Geschichte eine unverwechselbare Stimme. Seine musikalische Liäson mit dem Gitarristen, Komponisten und Produzenten Wolfgang Stute und einigen der brillantesten am Flamenco orientierten Gitarristen Deutschlands hat sich früh in den 80ern entfaltet und seither eine Fülle interkultureller Geniestreiche dieser Art in Szene gesetzt. Musikalische Früchte der Migration, ohne die wäre das alles nicht passiert. "Jenseits von Moden!" (Frankfurter Rundschau). MEHR .

Von zeitloser Ausstrahlung
GUY CARAWAN - TAKE THE CHILDREN AND RUN

Guy Carawan hatte als Musikfachmann im Team von Dr. Martin Luther King massgeblichen Einfluss auf die musikalischen Belange und Kampagnenkonzepte der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung in ihrem Kampf gegen Apartheid, rassische, soziale und kulturelle Diskriminierung. Der Musiksoziologe, Folkforscher und Musiker gehört zu den Pionieren des politisch engagierten Folkrevivals in den USA. Gemeinsam mit seiner Frau Candie hat er bedeutende Liedersammlungen herausgegeben, zahllose Aufnahmen veröffentlicht sowie - mit Gitarre, Banjo, Dulcimer, Hackbrett, Flöten und jede Menge starker Songs im Gepäck - weltweit ein ganz anderes Amerika repräsentiert, als es kommerzieller und politischer Mainstream gemeinhin suggerieren. Der kalifornische Liedermacher Don Lange schrieb diesen Song unter dem Eindruck der schweren Havarie eines Nuklearreaktors auf Three Miles Island bei Harrisburg, Pennsylvania. Das Lied hat auch zwanzig Jahre nach dem desaströsen Supergau im Atomkraftwerk Tschernobyl nichts von seiner Aktualität eingebüsst. MEHR .

1. Latinpop Tipp
DENISE M'BAYE & HAVANA - MI MUNDO

Ihre Mutter ist Bankangestellte, der Vater Kunstmaler. Ihre familiären Wurzeln reichen in den Senegal, nach Indonesien, Holland und Deutschland. Solche Bezüge und ein multilinguales Elternhaus, in dem Menschen unterschiedlichster Nationalitäten verkehren, war für sie etwas ganz Alltägliches. Sie denkt in ihren Muttersprachen Deutsch und Französisch und spricht ausserdem fliessend Englisch und Spanisch. Die Sängerin, Rapperin und Schauspielerin Denise M'Baye steht für eine neue Generation talentierter junger Musiker, die im eigentlichen Sinne multikulturell geprägt wurden und aufgrund dieser Erfahrungen ihre persönliche künstlerische Identität entwickeln. Mehrsprachige Songs und raffinierte Fusionen sind so zum Markenzeichen von Denise M'Baye geworden. Ihre unkonventionelle Salsa-Rap Einspielung mit der Latinband "Havana" ist dafür ein gutes Beispiel. MEHR .

2. Latinpop Tipp
HAVANA - MERENGUE DE HAVANA

Spannende Wechselwirkungen zwischen orchestraler Disziplin und unbändiger Lebensfreude, handwerklicher Akkuratesse und entfesselten Leidenschaften gehören zu den Essenzen der Latinmusic. Das Latinorchester "Havana" ist bekannt für seine besondere Art, diese Pole in Einklang zu bringen. Seit mehr als zwei Dekaden Jahren gelingt es dem Bandleader, Komponisten und Jazzlehrer Kurt Klose mit grossem Geschick und Einfühlungsvermögen, eine illustre Schar erfahrener Profis und hochbegabter Newcomer für sein Latinlabor zu begeistern und es zu einer Talent- Ideenschmiede zu machen, die in Europa ihresgleichen sucht. Unter solchen günstigen persönlichen Konstellationen hat sich das ebenso konzertante wie bewegende Havana Konzept entwickelt. Kurz: Tanz- und Unterhaltungsmusik von Format. Wie diese Merengue aus der Feder des Havana Mastermind Kurt Klose. MEHR .

3. Latinpop Tipp
ISABELLA CELENTANO & HAVANA - SAMBUCA

Eine unkonventionelle Vita, die man raushören kann. Talent und Fantasie entfalten sich bekanntlich am besten im Schweisse ihres Angesichts. Die italienische (Jazz-) Sängerin Isabella Celentano hat das stark gemacht. Ihre künstlerische Arbeit profitiert von fundierten Grundlagen und weit gesteckten Horizonten. Sie stammt aus Mailand, hat dort die deutsche Schule besucht und anschließend im Guiseppe Verdi Konservatorium bei Giorgo Gaslini experimentellen Jazz studiert. Mit 20 ging sie nach Deutschland, um an der Uni Hildesheim bei Wolfgang Roscher Kulturpädagogik mit dem Schwerpunkt Jazz zu belegen. Sie absolvierte Jazz-Kurse an der Musikhochschule in Hamburg, an der Akademie Remscheid und an der Berklee School in Peruga bei Jazz-Größen wie Manfred Schoof, Rachel Gould, Bob Stoloff oder Charlotte Lehmann, war als Musikpädagogin an Theaterprojekten mit Kindern engagiert und arbeitete am Mozarteum in Salzburg. Derzeit lehrt sie modernen Jazzgesang am Pergolesi-Institut in Ancona. Gleichzeitig sammelt sie jede Menge praktische Erfahrungen als Sängerin in Latin-/Jazz-Bands, bei Schallplattenaufnahmen und dem Selberkomponieren. Ein eigenes Album geriet 2001 gar zu einem Achtungserfolg, der internationale Kreise bis in den fernen Osten nach Japan zog. Damit wurde sie zu einer klassischen ’Musiker/in der Musiker’ des italienischen Jazz. Ihre wohl komponierte und lebendig servierte Salsa ist einem ganz besonderen Teufelszeug gewidmet. Das gehört zum (Latin-) Jazz einfach dazu. MEHR .

Folkpop Tipp
MIKE HANRAHAN - SHADOW

Nirgendwo ist die Liedersänger- und Macherdichte höher als in Irland. Dort fallen Poesie und Musik auf fruchtbaren Boden, gedeiht eine bunte Musikszene, die auf starre Abgrenzungen pfeift und eher genreübergreifend tickt. Irische Wurzeln sind eine ergiebige Quelle für die Popularmusik der Welt. Viele ihrer Facetten brauchen Folk zum Leben, Übergänge sind oft fliessend. Wie zum Beispiel beim Singer-Songwriter Mike Hanrahan. Geprägt von der traditionellen Musik seiner westirischen Heimat, begann er seine Laufbahn mit amerikanischem Country, wurde international bekannt als Sänger und Gitarrist der Irish Folk Topband "Stockton's Wing" und versorgt heute in der äusserst regen Dubliner Szene viele prominente Kollegen mit erstklassigen Songideen. Er versteht sich besonders auf "handmade music", die sich auch im "mainstream" weit über die Folkwelten hinaus zu behaupten weiss.
MEHR .

Aus dem roten Amerika
ANNIE HUMPHREY - SPIRIT HORSES

Eine neue indianische Stimme verschafft sich Gehör. Annie Humphrey hat das Zeug, eine der ganz grossen ihrer Zunft zu werden und das Erbe berühmter Vorbilder wie der Indianer-Sängerin Buffy Sainte-Marie zu übernehmen. Die Ojibway (Anishinaabe) aus Nord-Minnesota und "Nammy" Preisträgerin macht dem engagierten Songwriting in der zeitgenössischen Musikszene der Indianer Nordamerikas alle Ehre. Sie versteht ihre musikalischen Aktivitäten als Teil ihres politischen und sozialen Engagements für ökologische Belange, eine lebendige Kultur ihres Volkes und die indianischen Menschenrechtsbewegungen. Vokal wird sie bei diesem Song von dem bekannten Poeten und Indianeraktivisten John Trudell begleitet. Der hat mit dem "Speech rock" eine frühe Form von Poetry Slam erfunden, wobei Rezitation mit explizit dynamischer Musik interagiert und verblüffende Effekte erzielt. Zu hören auf der Musikanthologie "Indian Summer Sounds". MEHR .

Songklassiker der Südsee
BOBBY HOLCOMB & ANGELO NEUFFER - MY ISLAND HOME

Das Klischee einer paradiesischen Südsee war so in sich noch nie stimmig. Schon gar nicht nach Kolonisierung und Vereinnahmung, Verheerungen des zweiten Weltkrieges und ökologischen Verwüstungen tickender Zeitbomben, die einige Nuklearmächte in dieser Weltgegend der Gegensätze hinterlassen haben. Auch wirtschaftliche Not und sozialer Emigrationsdruck gehören in weiten Teilen Polynesiens zum Alltag. Über Heimweh braucht man sich also nicht zu wundern. Das hat diesen Song von Tahiti bis Australien populär gemacht. Der leider noch relativ jung verstorbene Maler, Dichter und Musiker Bobby Holcomb war einer der einflussreichsten Künstler Polynesiens, seine Arbeit hat der zeitgenössischen Kunst- und Musikszene dort eine ebenso moderne wie traditionsbewusste Orientierung gegeben und eine ganze Generation polynesischer Musiker inspiriert. So auch den Liedermacher Angelo Neuffer, mit dem ihm eine enge Freundschaft verband. MEHR .

Irische Avantgarde
ANDY IRVINE - RAINY SUNDAYS

Ein virtuoser Instrumentalist, ein nuancenreicher Sänger, ein phantasievoller Komponist und Lyriker, als waschechter "Folkfreak" grenzüberschreitend und "never tire of the road" (so einer seiner Klassiker), nur selten kulminieren solche besonderen Attribute so kongenial in einer Person, wie bei dem irischen Singer- Songwriter Andy Irvine. Er gehört zu den Pionieren der modernen Irish Folk Music und hat in den letzten Dekaden ihre weltmusikalische Öffnung wesentlich beeinflusst. Seine weitreichenden musikalischen Brückenschläge haben ihm international grosse Reputation verschafft. Authentizität setzt eigene Erfahrung voraus. Gut zu hören bei diesem folk-jazzigen Longsong. Andy Irvine: "Immer bereit, dem Herzen und nicht dem Verstand zu folgen, verrannte ich mich vor vielen Jahren in eine einseitige Romanze. Es ist nie etwas daraus geworden, doch für lange Zeit hat sie mich nicht mehr losgelassen." MEHR .

Schottische Avantgarde
DICK GAUGHAN - A DIFFERENT KIND OF LOVE SONG

Die weitaus meisten Lieder handeln von Liebesdingen oder sind zumindest aus solchen Gefühlsverwicklungen heraus entstanden. Das ist von Natur aus so. Der Reichtum an Varianten tendiert deshalb gegen unendlich. Im übertragenen Sinne gilt das auch hier. Und doch sind die Unterschiede bei dieser speziellen Art von Liebeslied weitreichend, provoziert die Vorstellung eines "politischen" Liebesliedes skeptische Gemüter zu leidenschaftlichen Kontroversen. Und denen ist der schottische Liedermacher und Gitarrist Dick Gaughan noch nie aus dem Weg gegangen. Weder in der Wahl seiner musikalischen Mittel noch hinsichtlich der politischen Präferenzen seiner künstlerischen Ambitionen. "Unbequem ist er, aber musikalisch feinfühlig" war dazu in der FAZ zu lesen. Und "DIE ZEIT" urteilte: "So intim wie expressiv in den Nuancen, dabei so wunderbar modulationsfähig, wie man es nicht lernen kann, sondern als Erbe mitbekommen musste." MEHR .

Klassischer Folksong
WIZZ JONES - TWO HUNDRED MILES AWAY

Der Einfluss des Londoner Gitarristen und Sängers Wizz Jones auf viele europäische Folk- (Blues-) Interpreten ist bis heute nicht zu überhören. Seine Verschmelzung amerikanischer Stilistiken mit den artifiziellen Spielkulturen grosser englischer Gitarrenmeister wie Bert Jansch oder John Renbourne zu einem neuen "Folkswing" war für viele eine echte Offenbarung. Prominente Kollegen wie Ralph Mc Tell oder der deutsche Gitarrencrack Werner Lämmerhirt können ein Lied davon singen. Rowohlts "Folk-Lexikon" bringt es auf den Punkt: "Im Kreis der am Folk-Blues orientierten Gitarristen Englands eine konzertante Grösse. In einem wahren Kraftakt verschafft er jedem einzelnen Ton seine Bedeutung in einer durchdachten Rhythmusstruktur." So zaubert er mit höchster Präzision und Dynamik eine ungemein dichte und angenehm entspannte Atmosphäre. Was dieser Song von Folkfriends über Folkfriends treffend bestätigt. MEHR .

Der Mann mit dem Banjo
DERROLL ADAMS - I'M SAD AND I'M LONELY

Es regnete in Strömen, als 1975 beim legendären Cambridge Folk Festival ein Mann mit dem Banjo die grosse open air Bühne betrat und seine Lieder zu singen begann. Niemand rührte sich von Fleck, keiner der rund 6.000 Zuhörer flüchtete ins Trockene; alle nahmen gebannt in sich auf, was ihnen da ein etwas verknautscht wirkender Cowboytyp mit seiner sonoren Stimme zu singen und zu sagen hatte. Alle verstanden: er weiss, wovon er singt. Jeder merkte sofort: ein ganzes Leben steckt in solchen Momenten. Dieses Gastspiel des us-amerikanischen Folksängers Derroll Adams gilt als eine der Sternstunden des internationalen Folk und war in seiner Wirkung geradezu typisch für ihn. Der irische Musiker Finbar Furey berichtet darüber in seinem Lied "Derroll In The Rain" . Sein berühmter Kollege Donovan (Leitch) schrieb den Song "Epistle To Derroll". Viele Stars der Folkszene halten grosse Stücke auf ihn. Derroll Adams wurde 1925 in Portland, Oregon geboren und ist im Februar 2000 in Belgien verstorben. Ein Leben voller Geschichten. In jedem Song ein Stück davon. MEHR .

Sentimentale Rebellen
COCHISE - LACHT MICH RUHIG AUS

Einer Band den Namen des Chiricahua-Apachen Chief Cochise zu geben, will etwas heissen. Seit ihrem spektakulären Debut im Jahre 1979 bis zur Auflösung in den 90ern spielte Cochise im bunten Spektrum der Alternativ-, Umwelt- und Friedensbewegung eine weitreichende musikalische Rolle. Unverdrossen unterwegs, an allen Brennpunkten präsent, auf unzähligen kleinen und grossen Bühnen kreuz und quer im ganzen Land. Dabei stets kreativ rebellisch und auf strikte Distanz zur etablierten Musikindustrie bedacht. Musikalisch und natürlich auch politisch absolut undogmatisch und antiautoritär, von Folk, Folkrock, diversen Rockstilen, von Ska bis Reggae, da muss auch einmal ein ganz privater, herrlich sentimentaler Schlager erlaubt sein. "Geschrieben auf einem Felsen, an einem See, im Sonnenuntergang an einem der nicht enden wollenden skandinavischen Sommerabende." MEHR .

Aus dem wirklichen Leben
DICK GAUGHAN & ANDY IRVINE - THE DODGERS SONG

Das schottische Liedermacher-Urgestein Dick Gaughan und der irische Ausnahmemusiker Andy Irvine haben sich diesen US-Folksong aus dem Repertoire der legendären "Alamanac Singers" vorgenommen, ihn mit eigenen musikalischen und lyrischen Ideen frisches Leben eingehaucht und mit ihrem grossem Können in eine höchst gediegene Form gebracht. Behaupte da niemand, die Themen und Intentionen solcher Folksongs hätten sich überlebt oder ihren Gehalt eingebüsst. Ganz im Gegenteil! Hinterlistige Schlitzohren, kaltblütige Gauner und korrumpierte Seelen treiben nach wie vor überall in Politik und Gesellschaft ihr schnödes Unwesen, daran hat sich kaum etwas geändert. Auch und erst recht nicht in diesen Zeiten, ein kritischer Blick auf das aktuelle Tagesgeschehen genügt. Dann wundert einem kaum noch was. MEHR .

Reverenz an Robert Burns
ANDY M. STEWART - A RED RED ROSE

Einige nannten ihn einen "Liederschmied". Andere einen echten Lebemann und freiheitsliebenden Bonvivant. Viele Zeitgenossen rühmen seine polyglotte Bildung und sehen in Leben und Werk des schottischen Dichters Robert Burns (1759 - 1796) eine kongeniale Symbiose von kritischer Vernunft und ganz grossem Gefühl. Aus kleinbäuerlichen Verhältnissen zum Nationaldichter mit kosmopolitischer Identität, das hat im Europa der Aufklärung Aufsehen erregt. Und dann sein unglaubliches Talent, komplex gewachsene Musiken in Worte zu fassen. Heine und Goethe zum Beispiel waren schwer beeindruckt. Musikalisch hat Burns Lebenswerk von den Klassikern wie Beethoven oder Haydn bis in die klassische Moderne eines Alban Berg Wirkung entfaltet. Auch für das zeitgenössische angelsächsische Folkrevival gilt heute sein damals revolutionäres Verhältnis zur traditionellen Volksliedkultur und ihrer Fortentwicklung als Vorbildhaft. Kaum eine Grösse der schottischen Folkszene, die sich nicht auf Burns bezieht und sich mit dessen Werk beschäftigt. So auch der Top-Sänger Andy M. Stewart, der gemeinsam mit seinem irischen Kollegen Manus Lunny und Musikern dessen Band "Capercaillie" dem großen Dichter mit seinen "Songs Of Robert Burns" alle Ehre macht. Darunter auch mit diesem Prachtstück einer meisterhaften Liebesbezeugung. MEHR .
Subtile Reminiszenzen
JAKE WALTON - SONG OF PARTING

Jake Walton lebt in Cornwall. Für Folkartisten seines Schlages ist das eine ideale Umgebung. Die britische Fachpresse bezeichnet ihn als einen "wahrhaften Troubadour", das erklärt vieles. Und mag vielleicht anachronistisch anmuten, liegt aber ziemliche nahe, lässt man sich mit unbefangener Neugier auf die Klangkosmen eines zeitgenössischen, modernen Troubadours wie Jake Walton ein. Komplexe musikalische Bezüge kunstvoll im Stile keltischer Ornamentik verflochten, seine feinfühlige, in diesem Sinne hoch-auflösende Art zu singen und geschickt gewählte Instrumentierungen erzielen ganz eigen-artige Tiefenwirkungen und bilden einen wohltuenden Kontrast zu Synthetik-Sounds und Fliessbandproduktionen, die allenthalben den Äther mit ihrem Musikmüll verpesten. Wie bei diesem herrlich melancholischen Abschiedslied, das sich als Outro einer Playlist geradezu anbietet. MEHR .

Unter MEHR finden Sie das jeweilige Werk in Textform mit allen Besetzungsinformationen Quellenangaben und weiteren Links, in einigen Fällen auch mit Audio-Hörproben im mp3 Format. Die Spieldauer der Hörproben variiert zwischen einer und zwei Minuten. Sollten die betreffenden Quell-Tonträger nicht im Privat- , Redaktions- oder Schallarchiv vorhanden sein, helfen wir gern weiter. Sie erreichen uns per E-Mail . Postadresse und Telefon/Fax-Nummer siehe Impressum.